Lange Nacht der Forschung 2024

Die Lange Nacht der Forschung hat am 24. Mai 2024 wieder quer durch Österreich stattgefunden – auch wir waren am Campus Innrain mit dabei. Heuer zum elften Mal, trägt diese Veranstaltung zur Wissenschaftsvermittlung bei und bietet ein spannendes Abendprogramm für alle.

Unter dem Aufhänger (Un)Bewusster Konsum – warum wir uns nicht so nachhaltig verhalten, wie wir wollen oder behaupten haben Liane, Eileen und Katharina unseren Stand gestaltet und betreut, um das Bewusstsein für die sogenannte Attitude-Behavior Gap zu schärfen – also die Lücke zwischen dem, was wir glauben oder behaupten zu tun, und dem, was wir tatsächlich tun. Oft wollen wir nachhaltig handeln, scheitern aber im Alltag daran. Diese Abweichung zwischen unserem tatsächlichen Verhalten zu unseren Einstellungen und Intentionen wird in der Nachhaltigkeitsforschung viel thematisiert.

Im Marketing beschäftigen sich Forschende damit, wie wir diese Lücke schließen können. Dabei gibt es Ansätze wie das Nutzen von sozialen Einflüssen, das Fördern guter Gewohnheiten, das Nutzen des Dominoeffekts (White et al. 2019), oder auch Nudging. Marketing nutzt sogenannte “Nudges”, um Verhalten in bestimmte Richtungen zu lenken. Zum Beispiel verbinden Konsumierende implizit “ethisch” oder “nachhaltig” mit “weniger stark“, was sie vom Kauf nachhaltiger Produkte abhält (Mai et al., 2019). Implizite und explizite Entscheidungsprozesse besser zu verstehen hilft daher, dem entgegenzuwirken und bessere Ansätze zu finden, Konsumverhalten zu transformieren. Ein Beispiel hierfür wäre der Nutri-Score, der dazu beitragen kann, gesunden und damit nachhaltigen Konsum zu fördern.

Zum Nutri-Score haben wir ein kleines Selbstquiz vorbereitet, da viele Missverständnisse über diese Nährwertkennzeichnung kursieren – mit seiner fünfstufigen Farbskala vom grünen A bis zum roten E gibt er Auskunft über den Nährwert eines Lebensmittels, ermöglicht allerdings Vergleiche nur innerhalb der jeweiligen Produktkategorie. Durch die Anlehnung an die Ampelfarben aus dem Straßenverkehr zieht die Kennzeichnung Aufmerksamkeint auf sich und könnte besonders für Verbraucher*innen mit geringer Selbstkontrolle hilfreich sein, denen es schwerfällt, ungesunden Lebensmitteln zu widerstehen – durch eine automatische Orientierung ohne kognitive Anstrengung (Jones & Richardson 2007). Liane greift dieses Thema der Selbstkontrolle in ihrer eigenen Forschung auf.

Besonders beliebt war auch unser Nutri-Score-Memory bei Groß und Klein – bis spät in die Nacht. Wir hatten viel Spaß und spannende Gespräche!

Quellen:

  • Jones, Gary and Miles Richardson (2007), “An Objective Examination of Consumer Perception of Nutrition Information on Healthiness Ratings and Eye Movements,” Public Health Nutrition, 10 (3), 238–44.
  • Mai, R., Hoffmann, S., Lasarov, W., & Buhs, A. (2019). Ethical Products = Less Strong: How Explicit and Implicit Reliance on the Lay Theory Affects Consumption Behaviors. Journal of Business Ethics, 158(3), 659–677. https://doi.org/10.1007/s10551-017-3669-1
  • White, K., Hardisty, D. J., & Habib, R. (2019). The Elusive Green Consumer. Harvard Business Review. https://hbr.org/2019/07/the-elusive-green-consumer

 

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