Zwischen Utopie und Dystopie – Konferenz im Zeichen großer Veränderungen

Auch heuer war unser Branding Team höchst erfolgreich mit fünf eingereichten Forschungsbeiträgen, die zur Präsentation auf der Consumer Culture Theory (CCT) Konferenz angenommen wurden – diesmal in Schweden an der Universität Lund. Dieses Jahr stand die Konferenz unter dem Motto „Utopia Revisited“. Wie immer sind solche Konferenzen wertvolle Chancen für Forscher*innen, sich mit Kolleginnen und Kollegen auszutauschen, Inspiration zu sammeln und Zusammenarbeiten anzustoßen. Die vier Tage waren geprägt von interessanten und kritischen Beiträgen zur Bedeutung von Konsum in der Zukunft und viel Zeit für Diskurs und Austausch.

Diesmal war unser Team mit den folgenden Beiträgen vertreten:

“I Can’t Do This by Myself:” Overcoming Intense Negative Consumer Emotions with Sentimental Work
Ramona Riehle, Verena E. Wieser, Niklas Woermann

In ihrer fünfjährigen ethnografischen Studie im Kontext von Schischulen und einem Action-Sport Service Anbieter (AREA 47) zeigen die drei Forscher*innen, wie eine Interaktion zwischen Dienstleistern und Verbraucher*innen es Letzteren ermöglichen kann, intensive negative Emotionen zu überwinden. Dabei geht es darum, dass Dienstleister durch verschiedene Strategien Verbraucher*innen dabei unterstützen, ihre starken negativen Emotionen mit situations- und geschlechtsspezifischen Gefühlsregeln in Einklang zu bringen. Das geschieht zum Beispiel durch Stärkung des Vertrauens, Ausrichtung auf das Ziel, sogenanntes „Pacing“ und Neutralisierung.

“I Want You to Panic:” Climate Change Emotions as Catalysts of Change in Consumer Responsibilization Processes
Verena E. Wieser

Dieses „Work in Progress“ Projekt untersucht wie „Eco-Emotionen“ als Katalysatoren des Wandels in den Verantwortungszuschreibungsprozessen im Kontext des Klimawandels verstanden werden können. Sowohl Greta Thunberg‘s Proteste für dringende und radikale Veränderungen in der Klimapolitik, als auch die Reaktionen von Konsument*innen werden daraufhin analysiert, wie Verantwortlichkeit zwischen Konsument*innen, und anderen Marktteilnehmern verhandelt wird.

Will Minimalists Save The World? Capitalist and Socialist Paths to Sustainability
Andrea Hemetsberger, Stephanie Fröschl

Andrea und Stephanie schauen sich minimalistische Lebensstile und dessen (potenzielle) Auswirkungen auf einen nachhaltigeren Konsum kritisch an. Basierend auf Literatur zu Materialismus, minimalistischen Konsumformen und kritischer Umweltsoziologie untersuchen die Autorinnen das Leben in ‘tiny houses’ in Europa mit dem unfreiwilligen minimalistischen Leben in Kuba. Minimalistische Lebensstile lassen sich mit vier zentralen Narrativen beschreiben, die durch individuelle Entwicklung, soziales Zusammenleben und Naturverbundenheit gekennzeichnet sind. Daraus ergeben sich zentrale Erkenntnisse und Herausforderungen für nachhaltige Konsumformen.

Beyond the Physical: A Spatial and Temporal Framework of Consumption in Mobility
Christiane Aufschnaiter, Cristel A. Russell, Sarah Schwarz

Christiane, Cristel und Sarah greifen auf die Konzeptualisierung von Mobilität zurück, die sich in physischer, virtueller und imaginärer Bewegung entfaltet (Urry 2000), um zu untersuchen, wie postmoderne mobile Konsumenten und Konsumentinnen Beziehungen zu Objekten herstellen. Ihre vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass digitale Nomaden körperlich, digital und in Gedanken reisen, um nah bei Dingen, Orten und Ereignissen zu bleiben.

Es war wieder einmal eine großartige Konferenz mit wertvollem Feedback, womit wir nun unsere Projekte weiterentwickeln werden!

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